WIR sind WÖHRL Berlin
einst Goldelse jetzt Lastenesel der Firma Wöhrl
Beruhigend ist, dass die ebenfalls von der
Filialschließung betroffenen Kollegen und Kolleginnen aus den drei bayerischen
Häusern ein Wechselangebot in umliegende Filialen in Bayern bekommen haben und
dies bereits zu Beginn dieses Jahres.
Unglaubwürdig ist, wie es auch in den
Pressemitteilungen vom Vorstand zu lesen ist, dass “die Übernahme der 100
Beschäftigten von Anfang an geplant“ war.
Durch ver.di Unterstützung wurde aus dem Vorhaben "die Mitarbeiter der Schließungsfilialen erhalten sukzessive ihr Kündigungen" nichts!
Denn mit ver.di wäre eine Kündigung der Mitarbeiter
in den drei zur Schließung ausgesprochenen Häusern in Bayern nicht mehr so leicht wie geplant geworden. Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten hätten unter Einbeziehung der Sozialauswahl in den anderen Betriebsteilen gesucht werden müssen
Und eine Sozialauswahl bedarf einer korrekten und sorgfältigen Prüfung. Sowas dauert bekanntermaßen. Und Zeit bzw. Geld will man in einen angemessenen Umgang mit den Mitarbeitern nicht investieren!
Und wie, lieber Vorstand, sieht der Plan für Berlin aus?
Bekommen jetzt alle mit dem Standort Berlin fest verwurzelten Mitarbeiter ein Ticket für den Billig(-raus-)flieger über § 123 InsO?
Wir haben jetzt Angebote
zum Wechsel in andere (weit entfernte) Häuser bekommen.
Für uns und unsere Kollegen im Alter zwischen
33 und 64 Jahren bedeutet ein Arbeitsplatzwechsel innerhalb der
Unternehmensgruppe Wöhrl aber einen kompletten Neuanfang - verbunden mit vielen
individuellen Herausforderungen::
- Finde ich eine arbeitsstellennahe und bezahlbare Wohnung? Wie bewerkstellige ich einen kurzfristigen Umzug? Wie komme ich in der neuen Umgebung zurecht? Werde ich ein ähnliches kulturelles Angebot in der neuen Umgebung vorfinden? Was wird aus meinem kreditfinanzierten Wohneigentum?
- Wie bewerkstellige ich die Kinderbetreuung / bekomme ich einen Kitaplatz am neuen Standort? Findet mein Lebens-/ Ehepartner ebenfalls einen neuen Arbeitsplatz? Kommt er/sie mit mir mit? Wie soll ich mit der räumlichen Entfernung zu meiner Familie und meinen Freunden umgehen? Wie mache ich das mit der Pflege meiner nahen Angehörigen?
- Wie geht meine Umgebung mit meiner Bi-/Homosexualität um?
Sieht so wertschätzender Umgang mit langjährigen loyalen Mitarbeitern unseres Unternehmers aus?
Ist das die „Mitgift“ für uns?
Ein Dankeschön fühlt sich
irgendwie anders an.