Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Interessierte,

mit diesem Blog wollen wir als Gewerkschaft ver.di euch / Sie über aktuelle Vorgänge rund um das Unternehmen Wöhrl transparent und schnell informieren und euch / Ihnen Gelegenheit geben, sich zu äußern.Wir haben uns für diese Informationsverbreitung aus unterschiedlichen Gründen entschieden: Zum einen seid ihr / sind Sie so nicht mehr auf Gerüchte angewiesen, die ja alltäglich aufkommen, zum anderen kommen über diesen Kanal Informationen aus erster Hand blitzschnell zu Euch / Ihnen nach Hause.Wir werden unser Bestes geben, so aktuell wie möglich, und so ausführlich wie nötig zu informieren. Gerne könnt ihr Euch / können Sie sich durch Kommentare einbringen. Zensur wird unsererseits bei Einträgen ausgeübt, die offensichtliich unfair sind, klar die Unwahrheit verbreiten oder ins Niveaulose abgleiten.Wir wünschen uns und euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schreiben und Kommentieren.

Freitag, 10. Februar 2017

Respektvoller Umgang mit und unter Kaufleuten

WIR sind WÖHRL Berlin
Die am häufigsten gestellte Frage unserer geschätzten Kunden:
„Wann schließen Sie?“  
Darauf bleibt uns derzeit nur die Antwort:
„Von Montag bis Samstag um 21.00 Uhr.“

Wöhrlianer zu sein ist doch mehr, als die blanke Zuordnung zu einem Konzern.
Es ist vielmehr eine tiefe, auf Vertrauen und Wertschätzung gewachsene Verbundenheit zu einem einstmals bodenständigen, verlässlichen und werteorientierten Familienunternehmen 
Also nichts, was man eben mal so abstreift!
Eben genau diese Verbundenheit hat es ausgemacht, all die in den letzten Jahren marktbedingten und strategischen Unternehmensentscheidungen mitzutragen und auch unter größten Widrigkeiten unseren Kunden professionell und serviceorientiert tagtäglich zu dienen.
Dafür sind WIR hier.
Es ist aber auch die Verbundenheit unserer Kunden, die unsgegenwärtig überwältigt und traurig stimmt!
Es sind Aussagen wie: 
„Wir kaufen unsere gesamte Kleidung bei Ihnen, wo sollen wir denn zukünftig hingehen?
„So ein freundliches und kompetentes Personal findet man selten!
„Wann kommt denn die neue Ware?
„Wissen sie schon, wie es bei ihnen weitergeht?
„Warum schließen sie?
Wir waren immer gerne hier!
„Wo sind denn hier die Verkäufer?“
„Warum machen sie keine zweite Kasse auf?
Alles Fragen, auf die wir weder wahrheitsgetreue noch zuverlässige Antworten geben können.
Unsere tägliche Motivation besteht darin, zufriedene Kunden mit einer Tüte in der Hand verabschieden zu können.
Das können wir jedoch beim besten Willen nicht mehr leisten, denn von ehemals über 70 Mitarbeitern sind nur noch wir da.
WIR, das sind:

11 Vollzeitkräfte
15 Teilzeitkräfte
3 Auszubildende
4 Aushilfen









Es ist für uns beschämend, seit Dezember temporär Eingänge und sogar ganze Etagen geschlossen halten zu müssen, weil unsere Kollegen krankheitsbedingt ausfallen. Seit Anfang letzten Jahres haben wir Unterstützung angefordert, um den Krankenstand von durchschnittlich 30 – 40 % entgegen zu wirken.
Bis heute ohne Reaktion seitens der Unternehmensleitung.
Aus blanker Existenzangst haben während des letzten Jahres 12 Kolleginnen unser Team verlassen. Diese Arbeitsplätze wurden nicht ersetzt.
Für unsere Stammkunden haben wir bereits im Oktober konkrete Vorschläge bei der Unternehmensleitung eingereicht, um diese niveau- und respektvoll zu verabschieden. Aber auch Vorschläge, unsere Kunden weiterhin an das Unternehmen trotz der weiteren Entfernungen zur nächsten Filiale zu binden.
Bis heute ohne Reaktion seitens der Unternehmensleitung.
Benötigte Ware wurde nicht eingesteuert.
Die Erwartungen unserer Kunden und die Erwartungen, die wir an uns und unsere Arbeit stellen, können nicht erfüllt werden.
Der daraus resultierende betriebswirtschaftliche Schaden ist immens und für uns nicht nachvollziehbar.
Vor allem mit dem Wissen darum, mit welch einem in dieser Situation absurd hohen finanziellem Aufwand, ein Stab von Anwälten darum bemüht ist, für uns 33 Seelen die billige Lösung (3 monatige Kündigungsfrist – ohne Rücksicht auf individuelle Betriebszugehörigkeiten) herbei zu führen.

Knopf auf`s Herz – WIR sind Kaufleute!
Lasst uns unter fairen, realistischen und respektvollen Umständen unsere Arbeit machen – dann ist auch Geld für eine faire, realistische und respektvolle Abfindung da.
Die haben wir uns längst verdient.

Im Moment schließen wir nur die Saison ab – 
                                        seit Freitag, den 27.01.2017.
                                 …Als einziges Haus im Unternehmen!

30 Kommentare:

  1. Da kann mal man sehen wie mit höchstem Gut nämlich den Mitarbeitern umgegangen wird. Keine Wertschätzung für Jahrzehnte lange Arbeit.
    Ich habe für diese Haltung den Mitarbeitern gegenüber keinerlei Verständnis!
    Berlin war einst ein sehr ertragreiches Haus, ein Aushängeschild des Unternehmens.....und jetzt so was?
    Ich würde mich schämen!!
    Mir fehlen die Worte

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  2. Es kann doch nicht sein, dass man für treue fleißige Mitarbeiter keine Lösung findet!
    Traurig, dass man das Geld lieber den Anwälten in den Rachen schmeißt!

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  3. Eh das ist ja niemals wahr!! Man bedankt sich wieder und wieder bei uns, auch gerade jetzt, dass wir trotz schwieriger Zeiten hochmotiviert gute und überdurchschnittliche Umsätze machen, trotz der Angst wegen der Insolvenz. Stimmt das denn nicht?? Wird wirklich lieber in Berlin vom Unternehmer vor Gericht gegeangen als den Kollegen da ne soziale Abfederung zu geben. Das glaub ich nicht!!! Wir haben einen guten Arbeitgeber, der würde das nicht machen....gerade Berlin. Die haben doch früher tierische Umsätze gebracht. Nie im Leben kann das stimmen. Woher wollt ihr das wissen? Gibt es hier mal nen Berliner der was dazu sagt...??? Es kotzt mich an, dass man hier nicht weiß, wem man glauben soll.

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    1. Der Beitrag ist von der Berliner Belegschaft geschrieben worden.

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    2. Das ist absolut wahr! Was hast du denn gedacht? Die Insolvenz war absolut geplant und organisiert und das seid langem schon!

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  4. Mit respektvollen Umgang hat das ja wohl nichts zu tun

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  5. So Freunde, Berlin ist nicht aus der Welt ich ruf da jetzt an und frag nach...irgendwie will ich die Wahrheit wissen

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    1. Was willst du wissen..?!..Das wir in diesem Jahr schon 3 Termine beim Arbritsgericht hatten..das der Arbeitgeber den Interessensausgleich am liebsten umgehen und uns einfach nur los werden und die Kündigungen erzwingen will..?!..Das es der Firma egal ist,das unsere Mitarbeiter im Schnitt 18Jahre dabei sein,das sie sich erst einmal auf dem Arbeitsmarkt neu finden müssen und jegliche Unterstützung der Mitarbeiter diesbezüglich ablehnen..?!..

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  6. Liebe Kollegen,
    ich arbeite im Haus Berlin.
    Es ist so, wie es oben im Beitrag steht.
    Das Unternehmen will uns Mitarbeitern keine Abfindung zahlen.
    Da es Wöhrl aber gut meint mit seinen Mitarbeitern in Berlin, hatte jeder heute ein Angebot im Briefkasten, in ein anderes Haus zu wechseln.
    Wie gütig. Die Häuser liegen zwischen 300-500 km entfernt von Berlin.
    Um meine Provision in den nächsten Wochen muss ich auch noch bangen.
    Wir bekommen keine Ware. Es fehlen überall die Größen.Den Kunden kompetent bedienen keine Chance.
    KEIN UMSATZ-KEINE PROVISION

    DANKE FAMILIE WÖHRL

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  7. Meine Lieben in Berlin,
    das habt ihr wirklich nicht verdient! Wir haben jahrelang gut zusammen gearbeitet und würdet immer als Vorbildhaus gehandelt! Es tut mir so leid. Das ist keine feine Art, kein wertschätzender Umgang und es wird euch nicht trösten, dass ihr nicht die letzten seid.
    Ich wünsch euch viel Kraft!

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  8. Liebe Kollegen und Kolleginnen in Berlin,
    das ist in keinster Weise ein respektvoller Umgang. Ich bin zu tiefst enttäuscht wie man euch behandelt.

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  9. Liebe Berliner,
    es wird sich doch eine Lösung finden lassen die für alle Parteien verträglich sind. Alles andere wäre der blanke Hohn. Lasst euch nicht unterkriegen, kämpft mit all eurer Kraft dafür! Ich wünsche es euch. Haltet durch!

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  10. ...ja, es ist schwierig in Berlin jemanden zu erreichen. Und doch bin ich jetzt informiert aus erster Hand...das ist ja ein Trauerspiel mit euch in Berlin. Ihr seid bekannt für eure große Klappe und ich hoffe, ihr erreicht damit und mit Arbeitsrechtsanwalt einiges.

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  11. ihr habt einen Betriebsrat..., oder wer hat den Anwalt eingeschaltet??

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  12. So leid es mir für die Berliner Kollegen und Kolleginnen tut, wie unser Arbeitgeber mit ihnen umgeht-mich treibt auch die Sorge um,was uns mit dem „neuen Investor“ erwartet.
    Denn aus der Vergangenheit heraus gibt es genügend Beispiele von anderen Unternehmen für Filialschließungen und damit verbundene Kündigungen von Mitarbeitern.
    Ein neuer Investor schützt davor nicht-und wer den Aussagen unseres neuen/alten Vorstandes diesbezüglich Glauben schenkt, sollte dies mit äußerster Vorsicht tun und die zukünftigen Unternehmensentwicklungen sehr genau beobachten.
    Und noch etwas:
    Ich finde es schockierend und unverschämt, den vorangegangenen Schutzschirm unter dem Deckmantel, das Unternehmen wieder liquide zu machen, zu nutzen.Geld ist ja vorhanden; so liest man es zumindest in den Pressemitteilungen.
    Auch wir Mitarbeiter haben den Schutzschirm finanziert: denn er wurde aus Steuergeldern finanziert. Also auch von uns.
    Jetzt denkt vermutlich jeder Mitarbeiter, das er ja davon auch etwas hat.Das ist richtig, seinen Arbeitsplatz.Das Paradoxon ist jedoch,dass wir dafür arbeiten,das unser Gehalt wieder in den Kreislauf der Staatskasse geht → und der Schutzschirm von uns mitfinanziert wurde.Und das alles ganz legal.
    Besonders pikant finde ich dabei,das uns unser Arbeitgeber erst in diese Schieflage gebracht hat.
    Und nun sollen die Geschäftsleiter sich mit ihren Ideen einbringen,aus denen dann Maßnahmen abgeleitet werden.Welche Ideen zur zukunftsausgerichteten Weiterführung hat eigentlich unser „neuer Investor“ und der alte Vorstand?
    Ich bin gespannt.Und getreu unserer einschlägigen Erfahrungen wird das auch schon alles,irgendwie.
    Ich wünsche nicht nur euch Berlinern, sondern auch uns allen (noch) vorhandenen Kollegen und Kolleginnen alles Gute für die Zukunft.

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  13. Hey nach Berlin . Wir werden euch unterstützen!! Sagt einfach wie wir euch helfen können! Streik, Presse - wir sind dabei!

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    1. Auf das Angebot kommen wir sehr gern zurück..!!::

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  14. Danke für Eure Solidarität und angebotene Unterstützung!

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  15. Hallo Berlin,
    ihr seid nicht allein,
    schlussendlich habt ihr alle Unterstützung die notwendig ist.

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    1. Schlussendlich sollten wir dankbar und demütig sein. Da wird nix draus..

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    2. Wofür genau sollen wir dankbar und demütig sein?

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    3. Einen Betriebsrat?!
      Der ggf. vor Bekanntgabe der Unternehmerentscheidung "Schließung" gegründet war?!

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  16. Berlinale, Stars & Sternchen auf dem roten Teppich und wir haben verkaufsoffenen Sonntag..wenn dann eine Kundin unser Haus betritt und meint: "wieso bin ich hier bei TkMaxx- ich wollte doch zu Wöhrl..", dann kann man nur sagen "ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert"..

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    1. Ist das Niveau nicht annähernd identisch in Berlin

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  17. Das verstehe ich jetzt nicht?

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    1. Bei unserem Bild kannst du gut erkennen wie sich Wöhrl gerade präsentiert. Der Potsdamer Platz steht im Moment unter höchster medialer Aufmerksamkeit. Wir verstehen nicht, wie es im Interesse aller gewünscht sein kann, sich derart negativ darzustellen. Also, falls mit deiner Frage der vorangehende Beitrag gemeint war: Es handelt sich um eine Metapher zu den jüngsten Besucherkommentaren! Immer gerne nachfragen, manche Antwort können wir liefern!

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  18. Ich schreibe hier weil mich eine Mitarbeiterin auf Euren Blog hingewiesen hat.
    Ich war heute bei Euch im Laden und wollte eine Jeans im Untergeschoss kaufen.Es war geschlossen und darüber war ich richtig sauer.
    Da ich im Schichtsystem arbeite war ich extra vor der Arbeit da.
    Und was hat mich bei euch erwartet?Eine geschlossene Etage.
    Ich war richtig sauer!!!
    Hätte ich das gewusst, wär ich doch nicht extra gekommen.
    Wo gibt’s denn sowas, ihr wollt Geld mit Klamotten verdienen und dann habt nicht auf.
    Ist ja so als würde ich zum Bäcker gehen und der hat weder Brot noch Schrippen zu verkaufen.
    Ich werde dann in Zukunft woanders hingehen.Selbst schuld wenn ihr nix verdienen wollt.

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    1. Das tut uns natürlich unendlich leid und ganz ehrlich, deinen Frust und deine Enttäuschung können wir verstehen und komplett nachvollziehen! Wir würden so gern für jeden Kunden da sein..Aber wie es schon oben im Block geschrieben steht, wird dies hier von der Firma nicht mehr erwünscht..

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