Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Interessierte,

mit diesem Blog wollen wir als Gewerkschaft ver.di euch / Sie über aktuelle Vorgänge rund um das Unternehmen Wöhrl transparent und schnell informieren und euch / Ihnen Gelegenheit geben, sich zu äußern.Wir haben uns für diese Informationsverbreitung aus unterschiedlichen Gründen entschieden: Zum einen seid ihr / sind Sie so nicht mehr auf Gerüchte angewiesen, die ja alltäglich aufkommen, zum anderen kommen über diesen Kanal Informationen aus erster Hand blitzschnell zu Euch / Ihnen nach Hause.Wir werden unser Bestes geben, so aktuell wie möglich, und so ausführlich wie nötig zu informieren. Gerne könnt ihr Euch / können Sie sich durch Kommentare einbringen. Zensur wird unsererseits bei Einträgen ausgeübt, die offensichtliich unfair sind, klar die Unwahrheit verbreiten oder ins Niveaulose abgleiten.Wir wünschen uns und euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schreiben und Kommentieren.

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Offener Brief des Betriebsrats und der Mitarbeiter der Filiale München Perlach


Sehr geehrter Herr Rösch, sehr geehrter Herr Beyersdorff, sehr geehrter Herr Wöhrl, sehr geehrter Herr Mach, sehr geehrter Herr Dr. Gerloff,

 

seit  Ihrer Mitarbeiterinformation vom 6. Oktober 2016 und dem Besuch von Herrn Mach und Herrn Dr. Gerloff am 4. Oktober 2016 sind wir zutiefst erschüttert über den Umgang mit den Mitarbeitern in der Firma Wöhrl.

 

Für 24, 28, 35 oder gar 40 Jahre Treue zur Firma Wöhrl bekommen die Mitarbeiter sang- und klanglos jetzt ihre Kündigung im Dezember? Sie dürfen sich auf freie Stellen im Unternehmen bewerben? Was nicht nur im Fall Berlin sehr unrealistisch ist. Sie verlieren ihre Betriebszugehörigkeit nach so vielen Jahren?

 

Es ist nicht die erste Schließung im Unternehmen und bisher sind die Mitarbeiter nahezu immer weiter beschäftigt worden. Und jetzt sollen die Mitarbeiter unter Missbrauch des Schutzschirmverfahrens mit einer lächerlichen Abfindung von zweieinhalb Monatsgehältern gekündigt werden? Ja, wir leben im Raubtierkapitalismus, aber möchte die Firma Wöhrl wirklich diesen Ruf in die Öffentlichkeit tragen?

 

Was haben die Mitarbeiter all die Jahre mitgemacht? Den Umbau hier im PEP unter katastrophalen schmutzigen und lauten Bedingungen mit 300 Euro Umsatz am Tag und dadurch nur Grundgehalt.

 

Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde gestrichen, auch schon unter Druck, dass durch den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld Kündigungen verhindert werden können.

 

16 Jahre haben die Mitarbeiter für 9, - bis 11,- Euro Stundenlohn ohne eine Lohnerhöhung gearbeitet, mit ständigem Umsatzdruck, mit Leistungsdruck, mit der Forderung nach täglich freundlichst kompetentem Benehmen ohne jede Motivation, mit Drohungen und Mobbing seitens der Geschäftsleitung, jedenfalls hier in unserer Filiale 20 im PEP. Glauben Sie, das geht folgenlos an uns Mitarbeitern vorbei?

 

Und nun der finale Schock! Wir schließen ganz! Hier in der Filiale 20 PEP hieß es, wir werden Anfang 2018 in die neue und größere Filiale in Riem übernommen, zumindest die Mitarbeiter, die das möchten. Natürlich spart es Kosten, die langjährigen Mitarbeiter raus zu werfen und dann einige billige 8,50-Euro-Kräfte auf die Fläche zu stellen. Können Sie gerne machen, aber dann stehen sie dazu! Sagen Sie nicht in der Öffentlichkeit, wir stehen für Qualität und gute Bedienung, wenn Sie gleichzeitig alles tun, um das zu untergraben.

 

Herr Mach hat vor unserem Geschäftsführer Herrn Stroot und der Stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Sabine Dötsch versprochen, dass für die etwa elf langjährigen Mitarbeiter eine Lösung gefunden wird, dass wir in die neue Filiale nach Riem gehen werden. Alles heiße Luft?

 

Wir sitzen alle in einem Boot? Da scheint es große Unterschiede zu geben… wir rudern im lecken Holzboot und andere sitzen mit einem Glas Champagner in der Luxusjacht….

 

Mit freundlichen Grüßen

Betriebsräte PEP Haus 20

Sylvi Mauersberger

Sabine Dötsch

Annemarie Schierl

und Mitarbeiter

Freitag, 7. Oktober 2016

Berliner Stimme

Wöhrl schließt im Frühjahr nächsten Jahres die Filiale in Berlin am Potsdamerplatz.

Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch in einer Betriebsversammlung darüber informiert.

Eine Abfindung gibt es nicht.

 

Es gibt einige Mitarbeiter, die 5-6 Jahre vor der Rente stehen und einige die 50plus sind.

Aber wen interessiert das von der Unternehmensleitung?

 

Dieser Filiale wurde keine Chance gegeben, sich der Entwicklung in der Hauptstadt anzupassen.

Wöhrl hätte sich hier ausprobieren können, mit neuen Provisionssystemen,modernen Führungsstrukturen, ökologisch produzierter Ware, zielgerichtetem Einkauf, an den Stammkunden orientierte Ware,......
Nichts passierte, als klar wurde, dass da ein riesiges Shoppingcenter nebenan eröffnet.

Man ließ diese Filiale langsam sterben, Mitarbeiter ließ man gehen, Verträge wurden nicht verlängert.

Viele Mitarbeiter haben noch bis vor kurzen an IHREN Wöhrl geglaubt, gearbeitet für vier, Arschbacken zusammen gekniffen - durchhalten um jeden Preis!

Und der Lohn dafür, die Enttäuschung, zu merken..............die haben uns verarscht.

Das was jetzt mit der Filiale Berlin geschieht, ist wahrscheinlich von langer Hand geplant!

 

Ein Auszug aus den Wöhrl-Firmengrundsätze:
"Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Vertrauen sollen uns Kraft und Freude geben

bei der Bewältigung dieser Aufgaben geben.

Zwischen Mitarbeitern und Eigentümer soll immer eine echte, freundschaftliche

Partnerschaft bestehen." 

"Denn ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie

ist der konsequente Einsatz für engagierte, kompetente und zufriedene Mitarbeiter.

Ihre Entwicklung zu fördern und sie als Menschen wahrzunehmen –

mit all ihren besonderen Fähigkeiten, Talenten und Potenzialen –

ist uns ein großes Anliegen."
"Das Besondere an der Unternehmenskultur von WÖHRL ist das authentisch Leben von Werten."

- Nur von welchen Werten, dass fragen sich nun all die Beschäftigten von Wöhrl am Potsdamer Platz.

Sehr geehrter Vorstand, zeigt den Mitarbeitern,  dass dies nicht nur aufgeblasene Worte für euer Image sind.

Lasst die langjährigen Mitarbeiter nicht im Regen stehen,  findet sie fair ab, zeigt ihnen Wertschätzung und Respekt.

 

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Wir sind entsetzt!


Getroffen hat es in dieser Woche das Haus Roth, München PEP, Nürnberg Langwasser und  Berlin. 
Heute wurden die vier ersten Schliessungshäuser bekannt gegeben.
Bekannt gegeben in üblicher Wöhrl Manier!
Die Betriebsräte wurden nur wenige Minuten vor der Belegschaft informiert. Informiert über gefasste Beschlüsse. Wo ist da die Beratung und Beteiligung der Mitarbeiter und ihren Vertretern! 
Und dann, liebe Kollegen und Kolleginnen, folgt der Oberhammer! 
In den Mitarbeiterversammlungen suggeriert man Euch noch:" alles nicht so schlimm, es sind genug Plätze für euch in den anderen Filialen."
 Achtung, man versucht euch hier zu täuschen! 
Kolleginnen und  Kollegen aus den ersten Schliessungshäusern, lest euch mal die Presse- und Mitarbeitermitteilung genauer durch!
Hier ein Auszug:
Die zur Schließung anstehenden Filialen beschäftigen insgesamt 146 Mitarbeiter von bundesweit knapp 2.000 Beschäftigten der Wöhrl-Gruppe und umfassen eine Verkaufsfläche von rund 13.700 Quadratmetern. Die betroffenen Mitarbeiter werden sukzessive in den kommenden Wochen ihre Kündigung erhalten. Zugleich wird ihnen die Möglichkeit eingeräumt, sich auf freie Stellen in benachbarten Filialen zu bewerben. 
Verstanden?
Man kündigt euch in der Insolvenz nach oft jahrzehntelanger Arbeit für Wöhrl. Arbeitsplatz weg, Betriebszugehörigkeit weg, Arbeitsvertrag weg, man gönnt euch auch keine ordentliche Abfindung - aber man erlaubt euch, euch wieder bei Wöhrl zu bewerben. Wenn denn tatsächlich Stellen frei sind - eher unwahrscheinlich in einer Schlankschrumpfung-, könnt ihr mit jüngeren und billigeren Bewerbern konkurrieren! Vielleicht meint der Unternehmer auch, dass ihr auf Ansprüche verzichtet und schön brav seid, wenn ihr glaubt, dass er euch wieder einstellt!
Von Wöhrlianern zu Wöhrlianern: "Nehmt das nicht einfach hin! Lasst euch nicht so behandeln!"
Euer Blog-Team