Sehr geehrter Herr Rösch, sehr geehrter Herr Beyersdorff,
sehr geehrter Herr Wöhrl, sehr geehrter Herr Mach, sehr geehrter Herr Dr.
Gerloff,
seit Ihrer Mitarbeiterinformation vom 6. Oktober 2016
und dem Besuch von Herrn Mach und Herrn Dr. Gerloff am 4. Oktober 2016 sind wir
zutiefst erschüttert über den Umgang mit den Mitarbeitern in der Firma Wöhrl.
Für 24, 28, 35 oder gar 40 Jahre Treue zur Firma Wöhrl
bekommen die Mitarbeiter sang- und klanglos jetzt ihre Kündigung im Dezember?
Sie dürfen sich auf freie Stellen im Unternehmen bewerben? Was nicht nur im
Fall Berlin sehr unrealistisch ist. Sie verlieren ihre Betriebszugehörigkeit
nach so vielen Jahren?
Es ist nicht die erste Schließung im Unternehmen und bisher
sind die Mitarbeiter nahezu immer weiter beschäftigt worden. Und jetzt sollen
die Mitarbeiter unter Missbrauch des Schutzschirmverfahrens mit einer
lächerlichen Abfindung von zweieinhalb Monatsgehältern gekündigt
werden? Ja, wir leben im Raubtierkapitalismus, aber möchte die Firma Wöhrl
wirklich diesen Ruf in die Öffentlichkeit tragen?
Was haben die Mitarbeiter all die Jahre mitgemacht? Den
Umbau hier im PEP unter katastrophalen schmutzigen und lauten Bedingungen mit
300 Euro Umsatz am Tag und dadurch nur Grundgehalt.
Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde gestrichen, auch schon
unter Druck, dass durch den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld
Kündigungen verhindert werden können.
16 Jahre haben die Mitarbeiter für 9, - bis 11,- Euro
Stundenlohn ohne eine Lohnerhöhung gearbeitet, mit ständigem Umsatzdruck, mit
Leistungsdruck, mit der Forderung nach täglich freundlichst kompetentem
Benehmen ohne jede Motivation, mit Drohungen und Mobbing seitens der
Geschäftsleitung, jedenfalls hier in unserer Filiale 20 im PEP. Glauben Sie,
das geht folgenlos an uns Mitarbeitern vorbei?
Und nun der finale Schock! Wir schließen ganz! Hier in der
Filiale 20 PEP hieß es, wir werden Anfang 2018 in die neue und größere Filiale
in Riem übernommen, zumindest die Mitarbeiter, die das möchten. Natürlich spart
es Kosten, die langjährigen Mitarbeiter raus zu werfen und dann einige billige
8,50-Euro-Kräfte auf die Fläche zu stellen. Können Sie gerne machen, aber dann
stehen sie dazu! Sagen Sie nicht in der Öffentlichkeit, wir stehen für Qualität
und gute Bedienung, wenn Sie gleichzeitig alles tun, um das zu untergraben.
Herr Mach hat vor unserem Geschäftsführer Herrn Stroot und
der Stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Sabine Dötsch versprochen, dass
für die etwa elf langjährigen Mitarbeiter eine Lösung gefunden wird, dass wir
in die neue Filiale nach Riem gehen werden. Alles heiße Luft?
Wir sitzen alle in einem Boot? Da scheint es große
Unterschiede zu geben… wir rudern im lecken Holzboot und andere sitzen mit
einem Glas Champagner in der Luxusjacht….
Mit freundlichen Grüßen
Betriebsräte PEP Haus 20
Sylvi Mauersberger
Sabine Dötsch
Annemarie Schierl
und Mitarbeiter